Die ersten bitterkalten Nächte machen uns klar: Der Jahrhundertsommer ist unwiderruflich vorbei. Es gibt vielleicht kein Rezept, ihn zurückzuholen – aber es gibt Rezepte, wie man den Geschmack dieses Sommers im Glas konserviert, um ihn das ganze Jahr über zu genießen. Hier sind drei besonders leckere!
Um den Sommer zu konservieren, brauchst Du erstmal nicht viel: ein paar Einmachgläser und einen großen Topf, um sie auf 100°C zu erhitzen. Wie lange die Wärmebehandlung dauert, hängt vom Inhalt der Gläser ab: 30 Minuten für Obst in Sirup und 45 Minuten für Gemüsesaucen sind die Regel.
Noch zwei Dinge, bevor du anfängst: Sterilisiere die Einmachgläser ordentlich, bevor du sie füllst. So machst Du allen Mikroorganismen den Garaus, die Dein Sommerkonserven-Projekt gefährden könnten. Umhülle die Gläser im Wasserbad mit einem Küchentuch, damit sie nicht aneinanderstoßen und zerbrechen.
Quitten in Orangenblütensirup
- 1 kg Quitten
- 75 cl Wasser
- 200 g heller Rohrzucker
- 1 Teelöffel Orangenblütenwasser
Wasche ein großes Einmachglas gründlich aus. Wenn nötig, füge ein paar Tropfen farblosen Essig zu deiner Geschirrspülflüssigkeit hinzu. Trockne das Glas mit einem sauberen Tuch ordentlich ab.
Benutze nur reife Quitten. Wasche sie ebenfalls gründlich, schneide sie in zwei Hälften, entferne die Kerne und platziere sie auf dem Boden des Glases.
Bereite parallel den Sirup parallel zu: Bring Wasser und Rohrzucker zum Kochen. Wenn der Zucker vollständig aufgelöst ist, füge das Orangenblütenwasser hinzu.
Gieße den kochenden Sirup über die Quitten, verschließe das Glas und sterilisiere es im heißen Wasserbad bei 100°C für 30 Minuten. Danach abkühlen lassen und an einem trockenen, lichtgeschützten Ort lagern. So können die Quitten mehr als ein Jahr lang aufbewahrt werden – auf jeden Fall lange genug bis zur nächsten Ernte.
Quitten in Orangenblütensirup schmecken einfach göttlich zu Joghurt-Eis, mit einem Frischkäse aus guter Milch oder, mal ganz anders, leicht in der Pfanne geröstet zu zarter Entenbrust!
Wo es keine regionalen Quitten gibt, funktioniert das Rezept genauso gut mit Zwetschgen. Schau in Deiner Schwärmerei oder auf dem Wochenmarkt, welche süßen, festen Spätsommerfrüchte Deine Region noch hergibt.
Sauce aus bunten Tomaten
- 2 kg Tomaten (gelbe, rote, grüne… was Deine Region hergibt)
- 3 Knoblauchzehen
- 3 Zwiebeln
- ein paar Zweige Bohnenkraut
- ein paar Zweige Thymian
- Olivenöl
Entferne mit einem Messer den grünen Ansatz des Stängels aus der Tomate. Schneide die Tomate auf der gegenüberliegenden Seite kreuzförmig ein. Das erleichtert Dir das Häuten. Tauche die Tomaten für 30 Sekunden in kochenden Wasser und gleich danach in eiskaltes Wasser, ebenfalls für 30 Sekunden. Häute die Tomaten jetzt behutsam und schneide sie in grobe Stücke.
Erhitze das olivenöl in einer Pfanne. Schneide den Knoblauch und die Zwiebeln in dünne Scheiben und röste sie in der Pfanne einige Minuten lang leicht an. Gib die Tomaten und Kräuter dazu lass alles zusammen bei sehr schwacher Hitze mindestens zwei Stunden lang zugedeckt köcheln. In der Zwischenzeit wäschst du ein großes Einmachglas mit der gleichen Sorgfalt wie für die Quitten oben aus.
Wenn die Tomatensäfte in der Pfanne zur Sauce reduziert sind, gieße sie in das Einmachglas. Schließe es und stelle es für 45 Minuten bei 100°C in das konservierende Wasserbad. Lass das Glas danach abkühlen und lagere es an einem trockenen, lichtgeschützten Ort. Die Sauce bleibt bis zu einem Jahr lang haltbar.
Diese Sauce macht aus einem faden Nudelteller ein sommerliches Pastaerlebnis, als säße man direkt am Mittelmeer. Das funktioniert auch im Dezember!
Pesto mit Wildkräutern
- 90 g Kräuter (z.B. Zitronenmelisse und -basilikum, Sauerampfer)
- 2 Knoblauchzehen
- 90 g Olivenöl
- 65 g Parmesan
- 60 g Cashewnüsse
Sammle alle aromatischen Kräuter, die Du auf einer herbstlichen Kräuterwanderung noch findest oder besorge Dir frische Kräuter im Bio-Laden. Wasche sie gründlich und zupfe dann die Blätter von den Stielen. Schäle zwei Knoblauchzehen und schneide sie in zwei Hälften.
Zerkleinere mit der Küchenmaschine die Kräuter, den Knoblauch, den Parmesan und die Cashewnüsse, bis du ein leicht klumpiges Pesto bekommst. Gib währenddessen immer mehr vom Olivenöl dazu.
Tauche ein Einmachglas zehn Minuten lang in kochendes Wasser, lasse es abtropfen und füll es mit Deinem Pesto auf. Fülle das Glas bis zum Rand mit Olivenöl auf. Fertig!
Da Dein Pesto aus rohen und hitzeempfindlichen Inhaltsstoffen besteht, kannst Du es nicht durch Hitze haltbar machen – es würde alle seine geruchlichen und geschmacklichen Qualitäten verlieren. Du kannst das Pesto trotzdem bis zu zwei Monate lang aufbewahren, indem Du es nach jedem Gebrauch erneut mit einem Schuss Olivenöl bedeckst.
Dass dieses Kräuter-Pesto perfekt zu Pasta passt, ist klar. Aber hast Du schon mal probiert, damit eine Quiche aufzupeppen? Es gibt eben immer mehr als einen Weg, den Sommer zu konservieren…
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