Im englischsprachigen Raum ist es bereits seit Jahren ein wichtiges Ereignis, in Deutschland, Österreich oder der Schweiz jedoch kaum bekannt: der Food Revolution Day, der 2016 am und um den 20. Mai herum begangen wurde.
Die Kampagne, die vor allem in den USA, Australien und in Großbritannien populär ist, wurde von dem umtriebigen englischen Koch Jamie Oliver ins Leben gerufen. Oliver zählt auch in Deutschland mit seinen Kochbüchern und Zeitschriften Hunderttausende Fans. Unabhängig davon, ob man Oliver mag oder nicht – sein Einsatz für eine gesunde und nachhaltige Ernährung sollte auf jeden Fall anerkannt werden.
Mit seiner Begeisterungsfähigkeit, Glaubwürdigkeit und seinem Showtalent gelingt es Oliver, Menschen zu erreichen, die eher zu Fast Food neigen, wenig selber kochen und selten frische Produkte einkaufen. Oliver war einer der ersten, die das Kochen in den Alltag zurückgeholt haben, weil es nicht darum ging, Spitzenküche zu imitieren, sondern möglichst täglich einfache, leckere, gesunde Gerichte zuzubereiten.
Eine von ihm gegründete Stiftung beschäftigt sich mit besserer Schulverpflegung, fördert Schulgärten und unterstützt Kochprojekte mit Kindern und Jugendlichen. Auch scheut er nicht davor zurück, sich mit der Politik anzulegen und die mächtigen Nahrungskonzernen für ihre völlig überzuckerten Produkte zu kritisieren, die er für das steigende Übergewicht bei Kindern verantwortlich macht.
Viele andere, etwa der deutsch TV-Koch Tim Mälzer, übrigens ein Ex-Arbeitskollege von Oliver in London, oder Sarah Wiener, haben ihm darin erst viel später nachgeeifert.
Die Food-Revolution-Bewegung geht zurück auf eine äußerst erfolgreiche englischsprachige TV-Koch-Serie 2010/2011. Heute wird die Kampagne von Olivers Stiftung getragen. Oliver gelingt es, eine Menge prominente Unterstützer einzusammeln. Im vergangenen Jahr produzierte er den Food Revoluton-Day-Song, geschrieben von dem Sänger Ed Sheeran, mit Einlagen von Sir Paul McCartney, Jamie Cullum sowie weiteren Künstlern wie Alesha Dixon und Jazzie B. Hier das Video von 2015:
Doch nicht nur Promis, alle können und sollen weltweit beim Foodrevolution Day mitmachen. Jeder noch so kleine Beitrag ist willkommen. Ob ein Essen mit Freunden, gemeinsames Kochen, Pflanzaktionen in Gärten, Dinners im Straßenraum, Vorträge, Diskussionen… – alles zählt. Allein auf Facebook hat die Bewegung bereits über 360.000 Fans.
Vielleicht ist es an der Zeit, den Food Revolution Day jeden Mai auch in Deutschland zu nutzen, um für gute Lebensmittel und eine regionale Landwirtschaft zu werben. Gründe gibt es ja auch hierzulande genug. Wer von euch ist 2017 dabei?
Kommentare