Manchmal fühlt sich die Zeit der Corona-Maßnahmen wie Stillstand an. Bei Marktschwärmer war davon allerdings wenig zu spüren. Wir freuen uns sehr, dass wir innerhalb von einer Woche drei Schwärmerei-Eröffnungen in unserem Netzwerk feiern durften. Das hatten wir auch noch nie!
Den gemeinsamen Rekord teilen sich die Schwärmereien in Dortmund-Huckarde, Bonn-Kessenich und Neuss. Die Gastgeber*innen berichten uns stolz von der aufregenden Zeit während der Eröffnung ihrer Schwärmereien und warum sie hinter unserer Idee stehen. Vielleicht hast du ja auch Lust, bald eine Schwärmerei zu eröffnen?
Sarah Breitsprecher, Gastgeberin in Dortmund-Huckarde
Durch Zufall erfuhr Sarah im Spätsommer 2019 von dem Marktschwärmer-Konzept und war sofort begeistert: “Gutes, regionales und saisonales Essen hat schon immer eine große Rolle in meinem Leben gespielt. Als Kind haben wir immer nur beim Bauern Milch geholt und meine Großeltern hatten einen eigenen Garten, in dem wir selbst angebaut haben. Mir ist immer bewusst gewesen, wie viel Arbeit in unseren Lebensmitteln steckt und dass diese Arbeit Wertschätzung verdient hat. Ich habe jedoch auch die Erfahrung gemacht, wie schwierig es teilweise ist, regionale Lebensmittel zu bekommen und nachzuvollziehen, wer wie viel von den Einnahmen der Produkte enthält”. Deshalb ist ihr die Arbeit bei Marktschwärmer eine Herzensangelegenheit.
Am 22. April ging es dann richtig los: Ihre Schwärmerei konnte eröffnen. “Der Tag war für mich durchweg perfekt. Die Vorbereitungen, die ich momentan aufgrund der Corona-Maßnahmen treffen musste, haben super geklappt. Auch die regionale Presse hat am Tag der Eröffnung über uns berichtet. Schon während der Verteilung erhielt ich super viel positives Feedback von den Kund*innen. Viele haben mir gesagt, wie toll sie das Konzept finden und wie sehr sich sich freuen, dass wir in Huckarde endlich eine Schwärmerei haben. Ich freue mich einfach, dass wir so einen Traumstart hatten”, strahlt Sarah.
Stéphane Picard, Gastgeber in Bonn-Kessenich
Auch Stéphane startete erfolgreich den Verkauf in seiner Schwärmerei. Am 20. April war es soweit: Die Türen seiner Marktschwärmerei öffneten sich das erste Mal. Ein großer Moment für den gebürtigen Franzosen. “In meinem Heimatland habe ich immer auf dem Markt eingekauft, in Bonn-Kessenich habe ich dann die Atmosphäre der Bauernmärkte vermisst. Ich war dabei nicht der Einzige, viele haben sich so etwas in unserem Stadtteil gewünscht. Dann habe ich es einfach gemacht”, berichtet der Gastgeber.
Zukünftigen Gastgeber*innen möchte er noch ein paar Worte auf den Weg geben: “Der Aufbau eines Netzwerkes von Kund*innen, Erzeuger*innen, Nachbar*innen, Medien und der Stadt ist enorm wichtig. Und für mich einer der spannendsten Aspekte. Und wenn die bürokratischen Dinge erledigt sind, hat jede*r noch viel Zeit, seine oder ihre Kreativität in die Gestaltung der Schwärmerei zu stecken”.
Ein kleiner Fun Fact am Rande: Wusstest du, dass das Marktschwärmer-Konzept eigentlich aus Frankreich kommt? Unter dem Namen “La Ruche Qui Dit Oui!” (Der Bienenschwarm, der ja sagt) gibt es dort mittlerweile über 740 Schwärmereien im ganzen Land.
Christina und Georg Wolfgarten, Gastgeber-Duo in Neuss
Am 23. April herrschte reges Treiben auf dem Buscherhof von Christina und Georg Wolfgarten. Die Kund*innen ihrer Schwärmerei können hier hautnah erfahren, woher die Produkte stammen, die sie bei der Verteilung erhalten. Die Wolfgartens sind nämlich nicht nur Gastgeber und Gastgeberin, sondern auch gleichzeitig Erzeuger und Erzeugerin. Ihr Gemüse- und Schafhof in Neuss ist der Standort der Schwärmerei. “Wir fanden die Idee regionale Erzeuger*innen und Kund*innen zusammenzubringen toll. Weil es noch keine Schwärmerei in unserer Umgebung gab, haben wir uns entschieden nicht nur Erzeuger sondern auch Gastgeber zu sein”, so Christina und Georg. “Leider konnte es wegen den Corona-Maßnahmen keine große Eröffnungsveranstaltung geben, wie wir es eigentlich geplant hatten,” bedauert Georg. “Das wird aber auf jeden Fall nachgeholt!”, bekräftigt Christina.
Alle vier Gastgeber*innen berichten uns von dem gleichen Trend: Das Interesse, mehr regionale Lebensmittel in die Umgebung zu kaufen, ist meistens bei den Einwohner*innen vorhanden. Was es noch braucht sind Leute, wie Sarah, Stéphane, Georg und Christina – die es einfach machen.
Kennst du jemanden, der oder die ca. 10 Stunden pro Woche Zeit hat, eine Schwärmerei zu organisieren? Hast Du vielleicht selbst Lust? Wir freuen uns über jedes Gesicht. Informiere dich hier: https://werde.marktschwaermer.de/
Titelbild: Thomas Louapre
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