Glutenfreies Brot für jeden Geschmack: Kreative Rezeptideen

Glutenfreies Brot erlebt derzeit ein echtes Comeback – und das Beste daran: Man muss kein Profi mehr sein, um es selbst zu backen! Aufwändiges Kneten, komplizierte Gärprozesse oder spezielles Fachwissen gehören der Vergangenheit an. Ob knuspriger Toast zum Frühstück oder leckere Croutons in der abendlichen Suppe – glutenfreies Brot wird heute neu gedacht. Mit kreativen Zutaten und einfachen Rezepten gelingt es auch Anfängern mühelos, köstliches glutenfreies Brot zu zaubern.

Gluten – kein Muss mehr fürs Brotbacken

Du verträgst kein Gluten oder willst einfach mal etwas Neues ausprobieren? Kein Problem. Gluten entsteht beim Kneten von Teigen mit klassischem Getreide wie Weizen, Roggen oder Dinkel und sorgt für die typische Elastizität – aber es geht auch ganz anders! Und das Beste: Du musst weder stundenlang kneten noch eine spezielle Maschine anschaffen.

Aber wie steht’s um die geliebte weiche Krume unter der knusprigen Kruste?
Die musst du keineswegs aufgeben! Im Gegenteil – es gibt inzwischen eine riesige Auswahl an glutenfreien Zutaten, mit denen du genauso fluffige, aromatische Brote backen kannst. Von Reis, Mais und Buchweizen über Kastanien, Kichererbsen und Quinoa bis hin zu Süßkartoffeln, Nüssen, Samen und sogar Amaranth – die Möglichkeiten sind fast grenzenlos. Ob mild, nussig oder herzhaft – mit diesen Zutaten wird jedes Brot zu einem Unikat. Perfekt, um neue Aromen zu entdecken und ganz eigene Kreationen zu entwickeln!

Flohsamen: das Geheimnis luftiger Brote

Viele, die sich mutig ans glutenfreie Backen wagen, erleben beim ersten Versuch eine kleine Enttäuschung: außen knusprig, innen krümelig – und beim Anschneiden fällt das Brot auseinander.
Was oft fehlt, ist kein Können, sondern ein kleiner Helfer: blonde Flohsamen. Dieses unscheinbare Pflanzenpulver aus Indien wirkt im Teig wie ein natürlicher Klebstoff. Es bindet, gibt Struktur und sorgt für eine wunderbar saftige, elastische Krume. Erhältlich ist es ganz unkompliziert in Bio-Läden – meist in der Backabteilung oder lose im Unverpackt-Regal.

Wärme, bitte – aber richtig

Manche Brote brauchen Zeit zum Gehen. Der Teig liebt es warm und feucht, fast wie in den Tropen. Im Sommer reicht Zimmertemperatur unter einem feuchten Tuch. Im Winter hilft ein Platz auf der Heizung, im leicht vorgewärmten Ofen (ca. 25 °C) oder einfach dort, wo’s keine Zugluft gibt.

Formfrage und Timing

Glutenfreier Teig ist oft weich und eher wie ein dicker Brei – das ist völlig normal. Statt ihn mühsam zu formen, kommt er einfach direkt in eine Backform. Nach dem Backen ist Eile angesagt: Sofort aus der Form nehmen! Denn sonst staut sich Feuchtigkeit, und das Brot wird unten matschig. Auf einem Gitter kann es gleichmäßig ausdampfen.

Extra-Tipp für eine krosse Kruste: Nach dem Stürzen nochmal für ein paar Minuten in den noch warmen, ausgeschalteten Ofen schieben.

Backen – ganz ohne Stress

Es ist wirklich kein Hexenwerk: Zutaten abwiegen, verrühren, kurz ruhen lassen – ab in den Ofen.
Und wenig später: der Duft von frisch gebackenem Brot, warm und duftend aus der eigenen Küche.
So einfach. So gut.

Haselnussbrötchen

Keine Spur von Mehl – und dennoch ein echtes Kraftpaket! Diese Brötchen setzen ganz auf die Königin der Nüsse: die Haselnuss. Dazu gesellen sich edle Begleiter voller Nährstoffe (und ja, auch Kalorien). Ideal für ein royales Frühstück oder als nahrhafter Snack zwischendurch.

Zutaten

  • 200 g gemahlene Haselnüsse
  • 30 g Flohsamenschalen
  • 100 g Sonnenblumenkerne
  • 50 g Kürbiskerne
  • 50 g Leinsamen
  • 50 g Sesam
  • 10 g Natron
  • 1 TL Salz
  • 100 g geröstetes Haselnussmus
  • 50 g Honig
  • 200 ml warmes Wasser (gefiltert oder stilles Quellwasser)

Du brauchst außerdem:

  • eine große Rührschüssel
  • einen kleinen Topf
  • einen Löffel
  • Backpapier

So geht’s:

Schritt 1:
Haselnussmus und Honig in einem kleinen Topf bei niedriger Hitze vorsichtig erwärmen und glatt rühren. Anschließend in eine große Schüssel geben und mit allen übrigen Zutaten gut vermengen.

Schritt 2:
Mit leicht feuchten Händen aus dem Teig sechs Brötchen formen und auf ein mit Backpapier belegtes Blech setzen.

Backzeit:
Zuerst 20 Minuten bei 180 °C (Ober-/Unterhitze), dann die Temperatur auf 160 °C reduzieren und weitere 20 Minuten backen.

Und dann? Genießen!

Diese Brötchen schmecken warm, lauwarm oder kalt – pur, mit Butter oder Honig zum Frühstück, als Snack mit Käse, oder getoastet und zerbröselt als Suppeneinlage.

Tipp zur Aufbewahrung: Wenn sie nicht schon am ersten Tag verschwinden, einfach in ein sauberes Geschirrtuch einschlagen – so bleiben sie schön frisch.

 

Popcorn-Brot – Mais mal ganz anders

Was duftet da so verführerisch im gusseisernen Topf? Keine Eier, keine klassischen Mehlsorten – stattdessen ein wunderbar weiches Maisbrot mit einem Hauch Buttermilch und einem kleinen Überraschungsgast: Popcorn, ganz undercover! Perfekt für den Aperitif, als herzhafter Snack oder leicht getoastet zum Brunch.

Zutaten

  • 100 g feines Maismehl
  • 50 g feiner Maisgrieß
  • 100 g Maisstärke
  • 100 g Hafermehl
  • 9 g Trockenhefe
  • 100 ml lauwarmes Wasser (gefiltert oder stilles Quellwasser)
  • 400 ml Buttermilch
  • 2 EL Flohsamenschalen
  • 1 EL Zucker
  • 2 EL Olivenöl
  • 1 TL Kurkuma
  • 1 TL Salz

Du brauchst außerdem:

  • eine große Schüssel
  • einen Backpinsel
  • ein sauberes Küchentuch
  • einen gusseisernen Topf (ca. 18 cm Durchmesser) mit Deckel
  • Backpapier

So wird’s gemacht:

Schritt 1:
Hefe in lauwarmem Wasser mit dem Zucker (oder alternativ Honig) verrühren und 15 Minuten ruhen lassen, bis sie aktiviert ist.

Schritt 2:
Alle trockenen Zutaten vermengen. Buttermilch und die Hefe-Wasser-Mischung hinzufügen und alles zu einem glatten, weichen Teig verrühren.

Schritt 3:

Den gusseisernen Topf leicht einölen und mit etwas Maismehl ausstäuben. Den Boden mit Backpapier auslegen, den Teig einfüllen. Die Oberfläche mit lauwarmem Wasser bestreichen, mit einem Küchentuch abdecken und an einem warmen Ort ca. 4 Stunden gehen lassen, bis sich das Volumen verdoppelt hat.

Schritt 4:

Im vorgeheizten Ofen bei 180 °C Ober-/Unterhitze 45 Minuten mit geschlossenem Deckel, dann weitere 15 Minuten ohne Deckel, bis das Brot schön goldbraun ist backen.  

Und danach?

  • In Scheiben geschnitten und leicht getoastet mit Aufstrichen zum Aperitif
  • Als Crostini mit Antipasti oder für ein schnelles Mittagessen
  • oder einfach pur-außen knusprig, innen herrlich saftig

 

Blumenbrot 

Hört, hört, liebe Gräser – ihr habt nicht das Monopol auf besondere Brote! Auch Blumen und Pflanzen wissen, wie sie ihre Poesie in den Teig bringen können – und dabei ganz nebenbei auch noch mit Nährstoffen glänzen. Mit Lupinenmehl, das reich an Eiweißen, Ballaststoffen, Vitaminen der B-Gruppe und Mineralstoffen ist, entsteht ein Brot mit einem leicht süßen Geschmack. Ein Hauch Orangenblütenwasser rundet das Ganze ab und verleiht dem Brot eine zarte, florale Note.

Zutaten

  • 180 g Lupinenmehl
  • 60 g Reismehl
  • 60 g Hafermehl
  • 9 g Trockenhefe
  • 20 g Flohsamenschalen
  • 1 EL Rohrohrzucker
  • 1 TL Salz
  • 30 g Kokosöl
  • 350 ml warmes Wasser (stilles Quellwasser oder unfiltriert)
  • 8 getrocknete Aprikosen
  • 70 g Rosinen
  • 2 EL Orangenblütenwasser

Optional:

  • 1 EL Pollen, Schwarzkümmel oder Mohnsamen für die Dekoration

Du brauchst außerdem:

  • eine große Schüssel
  • einen Löffel
  • Backpapier
  • ein Küchentuch

So geht’s:

Schritt 1:

Die Hefe zusammen mit dem Zucker in das lauwarme Wasser geben und etwa 15 Minuten stehen lassen, damit sie aktiv wird.

Schritt 2:

Die getrockneten Aprikosen in kleine Würfel schneiden und das Kokosöl schmelzen. Alle trockenen Zutaten – Mehle, Flohsamenschalen, Salz, Rosinen und Aprikosen – in einer großen Schüssel gut vermengen. Nun die Hefe-Wasser-Mischung, das Orangenblütenwasser und das geschmolzene Kokosöl hinzufügen und alles zu einem geschmeidigen Teig verarbeiten.
Den Teig zu einer Kugel formen.

Schritt 3:

Im vorgeheizten Ofen bei 180 °C etwa 1 Stunde backen. Wenn du das Brot mit Pollen oder Samen dekorierst, decke es nach der Hälfte der Backzeit ab, damit die Samen nicht verbrennen.

Und dann?

  • Einfach getoastet zum Frühstück oder als Snack – der florale Duft und Geschmack machen das Brot zu etwas ganz Besonderem.
  • Perfekt als Energiequelle für eine Wanderung oder als leichte Mahlzeit zwischendurch.

 

Buchweizenbrot

Wer beim ersten Bissen in ein gekauftes 100%-iges Buchweizenbrot schon mal das Gefühl hatte, einen Ziegelstein im Magen zu tragen, sollte diesem selbstgemachten Rezept eine Chance geben. Der Unterschied? Der entscheidende Unterschied: Statt Mehl kommen ganze Buchweizenkörner zum Einsatz. Das sorgt für eine angenehm lockere Textur und macht das Brot deutlich bekömmlicher. Der Clou: Der Zeitaufwand ist minimal – nur etwas Geduld ist gefragt, denn die Zubereitung erstreckt sich über zwei Tage. Aber keine Sorge: Die Schritte sind unkompliziert und gelingen auch ohne Backerfahrung.

Zutaten

  • 500 g Buchweizenkörner
  • 100 g Kasha (geröstete Buchweizenkörner)
  • 7 g grobes Meersalz
  • 4 EL Flohsamenschalen
  • 150 ml gefiltertes oder stilles Quellwasser
  • Etwas Saaten zum Dekorieren: Leinsamen, Sesam, Kasha…

Du brauchst außerdem:

  • einen Mixer
  • ein Küchentuch
  • eine Kastenform
  • Backpapier

Tag 1:

Die Buchweizenkörner in eine Schüssel geben und großzügig mit Wasser bedecken. 24 Stunden bei Raumtemperatur stehen lassen, damit die Körner ein angenehmes „Bad“ nehmen können.

Tag 2:

Die eingeweichten Buchweizenkörner zügig abgießen – und zwar wirklich zügig! Das gelartige Wasser zeigt, dass die Fermentation bereits in vollem Gange ist – diesen wertvollen Effekt solltest du auf keinen Fall verlieren. Anschließend die abgetropften Körner in einen Mixer geben, Salz und Wasser hinzufügen und nur etwa 30 Sekunden mixen – gerade so lange, bis eine grobe, stückige Masse entsteht. Nicht zu lange pürieren! Die Mischung danach in eine Schüssel füllen, mit einem sauberen Küchentuch abdecken und weitere 24 Stunden bei Raumtemperatur ruhen lassen.

Tag 3:

Nun die Flohsamenschalen und das Kasha unterrühren. Die Masse in eine mit Backpapier ausgelegte Kastenform füllen und mit ein paar Samen bestreuen.

Backen:

Im vorgeheizten Ofen bei 180 °C etwa 1 Stunde und 30 Minuten backen. Das Brot aus der Form nehmen und auf einem Gitter auskühlen lassen.

Und dann?

Das Brot behält ein wenig Feuchtigkeit in der Krume. Wenn du es nicht innerhalb von drei Tagen isst, kann es anfangen zu schimmeln. Aber keine Sorge – es lässt sich hervorragend einfrieren! Du kannst auch gleich größere Mengen machen und mehrere Brote auf einmal backen.

Die beste Art, dieses Brot zu genießen:

  • Dünn geschnitten und getoastet.
  • Köstlich mit Butter und Austern.
  • Perfekt zum Frühstück mit Honig.
  • Als Crostini mit frischem Käse und getrockneten Tomaten.

Dieses Brot ist die perfekte Wahl für alle, die auf der Suche nach einer vollwertigen, nährstoffreichen Alternative zu herkömmlichem Brot sind – ohne Kompromisse bei der Bekömmlichkeit!

 

Autor*in: Domitille Langot

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